Eltern-Kind Beziehungstherapie

 

 

Alle Eltern bemühen sich eine Atmosphäre der Harmonie, Kooperation und gegenseitigen Respect in ihre Familien zu schaffen.  Manchmal ist diesen Idealzustand jedoch schwer zu erreichen.  Stattdessen dominiert häufiges Streit und Unmut über Dauerthemen wie z.B. über Schul- und/oder Lernleistungen, Geschwisterstreit, Medienkonsum, Schlafgewohnheiten, Aufräumen, Tisch-manieren oder die Weigerung Familienregeln zu respektieren.  Dauerkonflikten in der Familie machen Eltern oft ratlos, frustriert und wütend.  Schließlich investieren sie viel Liebe und Energie, manchmal unter Verzicht auf die Befriedigung eigene Bedürfnisse, in die Fürsorge und Erziehung ihre Kinder.  Sie fragen sich: Warum schätzen meine Kinder meine Bemühungen so wenig?  Warum können sie nicht einfach kooperative sein?  Anfangs versuchen Eltern ihre Kinder mit Geduld, Diplomatie und ergebnislosen Diskussionen zu überreden Streitthemen beizulegen.  Wenn dieser Strategien nicht den gewünschten Erfolg haben, versuchen sie oft ihre Kinder mit drastischere Maßnahmen dazu zu bringen „vernünftig“ zu sein.  Sie versuchen es mit Strenge, nehmen ihnen Privilegien weg oder wenden mehr oder weniger harter Strafen an.  Spätestens dann ist ein Teufelskreis von Kleinkrieg und Machtkämpfe voll im Gange.  Je länger der Teufelskreis anhält, desto entfremdete werden Kinder von ihre Eltern und desto weniger können Kinder ein vertrauensvoller und respektvollen Beziehung zu ihre Eltern aufrechterhalten.

Hohen Stresspegeln herrschen in solchen Familien.  Dies hat sein Preis.  Am gravierendste ist es wenn Eltern anfangen an ihrer eigenen Kompetenz als Eltern zu zweifeln.  Dies könnte zu eine emotionale Rückzug aus der Beziehung zum „schwieriges Kind“ führen, oder – den anderen Extrem folgenden – in gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern führen.  Beide Reaktionen werden auf Dauer, äußerst negativen Auswirkungen auf die lebenslange Quality der Eltern-Kind Beziehung haben.

Leider kommen stark belastete Eltern-Kind Beziehungen nie ohne Hilfe von außen wieder in Ordnung.   Wenn Eltern zu lange warten und hoffen, das ein Wunder passieren wird, die all Wunden heilen werden, versäumen die Chance ihre stark belastete Eltern-Kind Beziehung in Ordnung zu bringen, eher es zu spät ist.   Je jünger ein Kind ist, wenn Eltern bewusst werden, dass ein Teufels-kreis von Machtkämpfe zwischen ihnen und ihre Kinder oder eine ihre Kinder herrscht, desto besser sind die Chancen, die Beziehungsstörung noch rechtzeitig und ohne bleibende Schaden für das Kind zu beheben – am Besten mit professionellen Hilfe.   Die Eltern-Kind Beziehung kann in eine liebevolle, fürsorgliche und gegenseitig wertschätzende Beziehung umgewandelt werden.  Die be-troffenen Elternteil wird sich bewusst ihre/seine Roll als kompetenten Elternteil annehmen können und das Kind wird optimalen Voraussetzungen für eine positiven Persönlichkeitsentwicklung bis zum Erwachsenenalter erfahren.

In meine Praxis biete ich verschiedenen Formen von Eltern-Kind Beziehungstherapie an.  Der angebotener Form hängt von der Alter des „Sorgenkindes“ ab.  Bei Beziehungsstörungen zwischen ein Elternteil und ein sehr junges Kind (Säuglingsalter bis 6 Jahre alt), biete ich vorwiegend Eltern Coaching an.  Das heißt, ich arbeite nicht unbedingt mit dem Kind, sondern mit den Elternteil oder mit beide Elternteile.  Bei dieser Intervention wird der Fokus auf eine Feinfühligkeitstraining bzw. Sensibilitätstraining der Eltern für die Grundbedürfnisse des Kindes gelegt.  So können die Eltern angemessen auf die Grundbedürfnisse ihre Kleinkinder reagieren.  Dies stärkt die emotionale Bindung zwischen dem Kind und die Elternteil.  Erst wenn dieser Voraussetzung geschaffen ist, können das Elternteil auch darin geschult werden, wie sie liebevoll aber bestimmt, ihr Kind Grenzen setzt und sozial kompetentes Verhalten beibringt (dies ist einer der Grundbedürfnisse von Kindern, damit sie sich in der Obhut ihre Eltern sicher fühlen können).  Eltern werden auch beigebracht, wie sie ein „schwieriges“ Kind nach und nach beibringt, altersgerecht soziale Regeln zu befolgen und Selbstkontrolle zu üben.   Dieser sind Fähigkeiten, welche sogar ganz junge Kinder lernen können und müssen, damit sie erfolgreich mit anderen Kindern und Erwachsenen außer-halb der Familie gut zurechtkommen.   Die Fähigkeit sein Verhalten nach sozialen Regeln zu orientieren und die Fähigkeit, Selbst- bzw. Impulskontrolle auszuüben, sind wichtigen Lebensbewäl-tigungsstrategien, die in der Kindheit erlernt werden sollten, damit der Jugendlichen „Selbstdiziplin“, „Frustrationstoleranz“, „emotionalen Widerstandskraft“ usw. beherrscht.

Die Intervention bei den Eltern von ältere Kinder (6 bis 12 Jahre = mittlere Kindheitsjahre), liegt der Schwerpunkt auf die Qualität der Kommunikationsmuster zwischen den Elternteil und dem Kind welche in den Teufelskreis verwickelt sind.  Destruktiven Kommunikationsmuster werden identifiziert und verändert und konstruktiven Konfliktbewältigungsstrategien werden vermittelt.

Eine Eltern-Kind-Beziehungstherapie ist keine Leistung der Krankenkassen.  Es fällt unter dem Begriff „Erziehungsberatung“.  Es wird als „Selbstzahler-Leistung“ angeboten.